Viele Männer leiden unter der sogenannten Gynäkomastie. Dies ist eine gutartige ein- oder beidseitige Vergrösserung der männlichen Brustdrüse bzw. des Drüsenkörpers. Die genauen Ursachen dafür sind nicht immer festzustellen. Allerdings kann die Einnahme bestimmter Medikamente oder der übermässige Gebrauch von Anabolika, Cannabis und Alkohol für die Entstehung verantwortlich sein. Die Gynäkomastie gilt nicht als eigenständige Erkrankung, sondern als Symptom, das auf eine hormonale Störung hinweisen kann. Dem gegenüber steht die Pseudogynäkomastie ohne weiteren Krankheitswert.
Experten schätzen, dass bei fast jedem zweiten Mann eine Gynäkomastie auftritt. Für viele davon hat diese männliche Brustentwicklung negative Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein, insbesondere wenn die Störung weder durch Sport noch durch gezielte Ernährung in den Griff zu bekommen ist. In solchen Fällen kann eine Brustverkleinerung bzw. Gynäkomastiebehandlung helfen. Bei einer Gynäkomastie kann die Brust durch eine spezielle Behandlung verkleinert und ihr Aussehen somit verbessert werden. Dabei stellt das Ergebnis, nämlich eine kleinere und männlichere Brust, die behandelten Männer meist sehr zufrieden und ist in der Regel von Dauer. Die Brustdrüsen vergrössern sich nur in seltenen Fällen erneut.
Bei Gynäkomastie gibt es grundsätzlich zwei gängige Therapiemethoden: Eine davon ist die Fettabsaugung. Mit dieser Methode werden für gewöhnlich bei stark fetthaltigem Brustgewebe sehr gute Ergebnisse erzielt. Hierfür werden später kaum sichtbare Hautstiche um die Brustwarzen und Achselhöhlen vorgenommen. Der Arzt saugt dann mit einer dünnen Kanüle das überschüssige Fett- und Drüsengewebe in der Brustpartie ab. Die Fettabsaugung kann ambulant und unter lokaler Anästhesie erfolgen. Wird der Mann nur örtlich betäubt, erhält er ein zusätzliches Beruhigungsmittel entweder in Form einer Tablette oder als intravenöse Injektion. Diese ruft eine Art Dämmerschlaf hervor. So ist der Mann zwar wach, aber schmerz-unempfindlich.
Bei Männern mit deutlich vergrösserter Brust hingegen wird in der Regel das überschüssige Drüsengewebe direkt entfernt. Dabei kann es manchmal erforderlich sein, überschüssige Haut zu entfernen. In diesen Fällen wird am Rand der Brustwarze ein kleiner Schnitt vorgenommen.
Auch bei der Fettabsaugung kommt es gelegentlich vor, dass überschüssiges Gewebe entfernt werden muss, allerdings nur, wenn sich die Haut nicht im erwarteten Mass zusammenzieht.
Vor der Behandlung sollte in manchen Fällen eine urologische Untersuchung der Hoden und der Brust stattfinden. Zudem wird die Lunge geröntgt, sowie der Brust- und Oberbaubereich per Ultraschall durchleuchtet. Eine Brustkrebsvorsorgeuntersuchung ist dagegen eher selten. Zur Routine gehört auch eine Blutabnahme, um den Hormonstatus und die Leberwerte zu bestimmen.
Tritt die Gynäkomastie aufgrund von stark vermehrtem Brustdrüsengewebe auf, wird dieses in der Regel direkt durch einen Eingang in die oder am Rand der Brustwarze entfernt. Für gewöhnlich wird in diesem Zusammenhang überschüssiges Fett und ggf. auch überflüssige Haut entfernt. Zur Konturierung der Brust kann zudem zusätzlich eine Fettabsaugung vorgenommen werden. Die hierfür benötigten Kanülen werden in der Regel durch die schon geöffneten Stellen oder im Bereich der seitlichen Unterbrustfalte bzw. der Achselhöhle eingeführt.
Besteht die Störung hauptsächlich in überschüssigem Fettgewebe, wird diese normalerweise ausschliesslich durch eine Fettabsaugung behoben. Die Kanülen werden dabei an den oben beschriebenen Stellen angesetzt. In wenigen Fällen ist im Anschluss an die Brustverkleinerung eine Straffung der Brusthaut notwendig, um ein angemessenes Ergebnis zu erreichen.
In der Regel wird bereits während des Eingriffs zur Behandlung der Gynäkomastie ein elastischer Kompressionsverband angelegt, der für zwei Wochen nach der Behandlung konsequent getragen werden sollte. Nur so kann der Schwellungsrückgang, die Wundheilung sowie die Hautschrumpfung optimal unterstützt werden.
Sechs Wochen nach der OP können Sie wieder mit Krafttraining anfangen:
Leichte körperliche Tätigkeiten können in der Regel schon nach wenigen Tagen wieder aufgenommen werden. Erfahrungsgemäss fühlt sich der Brustbereich in dieser Zeit noch etwas ungewohnt an. Wer überwiegend im Sitzen arbeitet, kann seinen Beruf meist bereits nach zwei Tagen wieder ausüben. Mit körperlich anstrengenden Tätigkeiten sollte zwei bis drei Wochen gewartet werden. Um Pigmentstörungen vorzubeugen, ist direktes Sonnenlicht im Brustbereich während der ersten sechs Monaten zu meiden. Sportliche Betätigung (insbesondere Heben, Ziehen und Drücken) sollte für mindestens vier Wochen unterlassen werden.
Mit leichtem Sport können Sie nach Rücksprache mit Ihrem Arzt in der Regel vier Wochen nach der Gynäkomastie-OP wieder starten. Krafttraining und Aktivitäten, die das Gewebe stark in Anspruch nehmen, sollten für ca. sechs Wochen gemieden werden.
Aufpassen beim Krafttraining nach der Gynäkomastie OP:
Je nach Operation sollten Sie ca. sechs bis acht Wochen warten, bevor Sie ein intensiveres Trainingsprogramm beginnen. Eine zu frühzeitige Vollbeanspruchung der operierten Körperregionen kann schädlich sein. Deshalb sollten Sie sie in den ersten Monaten mit äusserster Vorsicht beanspruchen.
Wenn der Heilungsprozess vollständig abgeschlossen ist, ist auch die regelmässige Sport-Routine wieder unbedenklich möglich. Mehr noch: Sie ist sogar empfehlenswert. Zusammen mit einer gesunden Ernährung trägt sie zu einer Optimierung des Ergebnisses bei. Ausserdem hilft sie dabei, die gewünschten Proportionen auch langfristig zu erhalten. Je nach Behandlung und persönlicher Fitness kann ein massgeschneiderter Workout-Plan die Körperkontur zusätzlich optimieren. Fragen Sie Ihren Chirurgen am besten schon im Voraus, wann Sie nach der Operation wieder Sport treiben können. Lassen Sie sich beraten, worauf Sie in den ersten Monaten verzichten sollten und welche Aktivitäten förderlich sind.
Mehr Informationen zur Behandlung einer Gynäkomastie finden Sie unter: beautyclinic.ch