Die Coolsculpting-Methode beschreibt eine schonende und nicht-invasive Therapie, um unerwünschte Fettdepots zu behandeln. Der Wirkmechanismus besteht aus dem kälteinduzierten Zerfallen und Auflösen der Fettzellen, die im Vergleich zu anderen Geweben eine grössere Kälteempfindlichkeit aufweisen. Coolsculpting eignet sich zur Reduktion von Fettdepots in Ihrem Abdomen, der Hüfte, dem Rücken, Oberarmen und Oberschenkeln sowie zur Behandlung von sogenannten Reiterhosen. Viele Menschen leiden unter diesen Problemzonen, die sie um jeden Preis loswerden möchten. Oftmals gelingt dies aber nicht durch Diäten oder spezielles Training, ganz egal, ob es sich um Mann oder Frau handelt. Eine wirksame Alternative kann Coolsculpting darstellen – ein fortschrittliches Verfahren, das Fettzellen auf „eiskalte“ Weise gezielt angreifen soll. Bestens geeignet ist die Coolsculpting-Behandlung für Menschen mit kleineren bis moderaten Fettdepots.
Ist eine Coolsculpting-Behandlung für mich geeignet?
Unerwünschte Fettansammlungen können ästhetisch störend sein und Betroffene trotz Diäten sowie Training ein Leben lang begleiten. Viele dieser Menschen zögern, sich wegen eines solchen ästhetischen Makels einer chirurgischen Intervention wie Liposuktion oder Abdominoplastik zu unterziehen, um das Operationsrisiko zu vermeiden. Fettabbau durch kontrollierte Kühlung ist möglich, weil Fettzellen viel empfindlicher auf Kälte reagieren als das übrige Gewebe, wie z.B. Ihre Nerven und Muskeln. Coolsculpting ist ein seit 2009 verwendetes Verfahren mit einem völlig anderen Wirkmechanismus als die herkömmliche Fettabsaugung.
Bei einer kontrollierten Kälteapplikation kommt es zum Auskristallisieren von Fett, was zur Folge hat, dass Apoptose-Signale ausgesendet werden. Die Apoptose beschreibt den natürlichen Zelluntergang. Durch die erwähnten Apoptosesignale angezogen, dringen nach drei bis sieben Tagen Entzündungszellen in das Behandlungsareal ein. Eine Infiltration durch weisse Blutkörperchen wird nach 14 Tagen beobachtet. Die betroffenen Fettzellen werden durch die Blutkörperchen inkorporiert und über das lymphatische System zur Leber abtransportiert, wo die Verstoffwechslung erfolgt. Dieser Fettabbau geht langsam innerhalb von zwei bis drei Monaten vor sich.
Im Gegensatz zur chirurgischen Gewichtsreduzierung kann eine Coolsculpting-Behandlung keine Gewichtsabnahme bei stark übergewichtigen Personen erzielen. Die Behandlungsergebnisse hängen von unterschiedlichen Faktoren ab, die im Beratungsgespräch zu erarbeiten und erläutern sind. Je nach der Grösse des Fettdepots sind gegebenfalls Folgebehandlungen erforderlich.
Es gibt verschiedene Veröffentlichungen, die die Wirksamkeit der Kryolipolyse unterstreichen. Auf der anderen Seite ist diese Wirksamkeit wissenschaftlich noch nicht abschliessend geklärt und wird manchmal sogar bestritten. Es bedarf jedenfalls weiterer Untersuchungen, da die bislang vorliegenden Publikationen noch keine hinreichende wissenschaftliche Absicherung darstellen. Einer der Gründe ist, dass die Untersuchungen an zu wenigen Probanden durchgeführt wurden. Auch das Design der Studien genügte nicht immer allen wissenschaftlichen Anforderungen. Auch wenn Studien durch den Hersteller finanziert oder Untersuchungen an Tieren durchgeführt wurden, mindert dies deren wissenschaftliche Aussagekraft wesentlich.
Ihr Facharzt wird gemeinsam mit Ihnen Ihren individuellen Behandlungsplan erstellen. Es gibt verschiedene Applikatoren, die ganz gezielt die Behandlungsbereiche wie Doppelkinn, Achselbereich, Rücken, Oberarme, Bauch, Flanken oder Oberschenkel abdecken.
Nur erfahrene Fachärzte sollten diese Methode bei ihren Patienten anwenden. Suchen Sie daher nur eine Praxis Ihres Vertrauens auf und stehen Sie sogenannten „Billig-Angeboten“ oder Werbungsversprechungen kritisch gegenüber. Die Coolsculpting-Techniken sind hinreichend gut bekannt, so dass sich die Chancen und Risiken professionell einschätzen lassen. Hierbei findet kein operativer Eingriff statt, Sie müssen auch keine Medikamente einnehmen.
Nach ein bis zwei Monaten werden im besten Fall erste Resultate sichtbar sein, und nach drei bis fünf Monaten wird dann in den meisten Fällen das Endergebnis erzielt. Das Endergebnis hängt zudem von den individuellen Gegebenheiten der Patienten ab und insbesondere körperliche Aktivitäten sowie Ernährungsgewohnheiten können das Ergebnis beeinflussen.
Nach bisherigen Erfahrungen braucht der Körper einige Zeit, bis die Endeffekte der Behandlung eintreten. Ihr Facharzt bespricht mit Ihnen gemeinsam, wie lokale kleinere und moderate Fettdepots optimal behandelt werden können – egal ob am Bauch, am Oberschenkel oder an den Hüften. Auch eine Behandlung der leidigen „man boobs“ ist in gewissen Fällen möglich.
Wie viel kostet das Coolsculpting-Verfahren?
Die Behandlungskosten betragen zwischen CHF 900.00–1500.00 pro Sitzung und Behandlungszone.
Kann ich nach der Behandlung wieder zu meiner täglichen Routine übergehen?
Für eine Coolsculpting-Behandlung wird keine Anästhesie oder Allgemeinnarkose benötigt, Sie sind danach sofort wieder einsatzfähig. Auch sportliche Aktivitäten können gleich wieder unternommen werden. Das Tragen von Kompressionswäsche ist nicht erforderlich.
Am Behandlungstag erfolgt routinemässig die Feststellung des Körpergewichts des Patienten sowie eine standardisierte Fotodokumentation und die Calipermessung der Fettdepots. Das Behandlungsareal wird markiert und mit einem Geltuch bedeckt, das die Haut beim Kühlvorgang schützt. Das Behandlungsfeld wird dann in einen Vakuumkühlaufsatz eingezogen. Je nach dem zu behandelnden Areal wie z.B. Abdomen, Flanke, Oberschenkelinnenseite oder Oberarme werden unterschiedliche Applikatoren angewendet. Im Applikator wird das Gewebe zwischen zwei gegenüberliegenden Kälteplatten eine Stunde lang kontrolliert gekühlt. Sofort danach wird die behandelte Stelle zwei Minuten lang kräftig massiert. Eine Behandlung von schwer mobilisierbaren Fettdepots wie Reiterhosen dauert mit dem flachen Applikator je zwei Stunden. Wie vorstehend erwähnt, können nach der Behandlung alle Aktivitäten im Rahmen von Arbeit und Freizeit sofort wieder aufgenommen werden.
Das Ergebnis kann zwar von Person zu Person variieren, jedoch genügt oftmals bereits eine Behandlung. Ist ein umfassenderes Bodycontouring Ihr Ziel, können dementsprechend mehrere Behandlungen an unterschiedlichen Stellen erfolgen, das sogenannte „Treatment-to-Transformation-Konzept“. Da es sich um eine schonende Methode handelt, können auch ältere Personen davon profitieren.
Nach Entfernung des Applikators ist das Hautareal gerötet und das Fettgewebe weist eine deutlich veränderte, festere Konsistenz auf, die sich nach der Massage aber wieder normalisiert. Darüber hinaus können folgende Symptome auftreten: Wiedererwärmungsschmerz, myalgieartige Schmerzen, die bis zu zwei Wochen andauern können, transiente Hypästhesien (eine Sensibilitätsstörung mit herabgesetzter Druck- bzw. Berührungsempfindung, die bis zu acht Wochen andauern kann) sowie Hämatome.
Wer sollte nicht mit dieser Methode behandelt werden?
Eine Coolsculpting-Behandlung ist unter folgenden Umstäden nicht möglich:
- Personen, die übermässig auf Kälte reagieren, beispielsweise Patienten mit einer sogenannten Kryoglobulinämie (eine sehr seltene Multisystemerkrankung), bei nächtlicher Kältehämaturie oder auch Kälteurticaria (ein Nesselfieber mit Quaddelbildung, Hautrötung und Juckreiz).
- Bei Schwangerschaft.
- Bei Hauterkrankungen, Entzündungen oder Wunden in dem zu behandelnden Areal.
- Personen mit unrealistischen Vorstellungen über das Behandlungsergebnis.
- Personen mit starkem Übergewicht eignen sich nicht.
Ist die Behandlung schmerzhaft?
Beim Einziehen des Fettpölsterchens mit dem Vakuum kann sich dies mit einem leichten Ziehen und Kältegefühl bemerkbar machen, was jedoch meistens innerhalb einiger Minuten verschwindet. Die zweiminütige Massage, die im Anschluss an die Behandlung erfolgt, kann unangenehm sein, fast als ob Sie von der Kälte in die Wärme kommen. Die behandelte Zone kann über einige Tage oder Wochen hinweg schmerzen. Auch ein leichtes Taubheitsgefühl oder erhöhte Empfindlichkeit der Haut können vorübergehend vorkommen.
Welche Nebenwirkungen können vorkommen?
Nach der Behandlung wird das behandelte Areal normalerweise etwas anschwellen und empfindlich sein. Auch Schmerzen, die mit Muskelkater verglichen werden können, und selten auch Blutergüsse, besonders bei einer Behandlung der Oberschenkel, sind möglich. In sehr seltenen Fällen ist der Übergang von behandeltem zu nicht behandeltem Gewebe sichtbar.
Was ist eine paradoxe Hyperplasie?
In äusserst seltenen Fällen kann eine sogenannte paradoxe Hyperplasie vorkommen, eine Vermehrung des Fettgewebes. Hier besteht für die Patienten eine Versicherung, die normalerweise eine Fettabsaugung im betroffenen Areal bezahlt.
Was passiert, wenn Sie nach einer Coolsculpting-Behandlung an Gewicht zunehmen?
Die Anzahl der Fettzellen am Behandlungsareal wurde durch die Behandlung reduziert, im Erwachsenenalter kann an dieser Stelle keine Vermehrung der Anzahl der Fettzellen mehr erfolgen. Die einzelnen Fettzellen können lediglich etwas mehr Fett speichern und grösser werden.
Mehr detaillierte Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: lipoclinic.ch